Donnerstag, 20. September 2012

Wasserhose am Bodensee

Gestern  am Abend habe ich ja im Facebook schon ein Bild der Wasserhose am Bodensee gepostet. Heute geht sich ein etwas ausführlicher Blogpost aus. Hier für diejenigen die es noch nicht gesehen haben noch einmal das Bild der Wasserhose (aufgenommen in Friedrichshafen):

Quelle: Michael Gerach

Die Wasserhose wurde so etwa um 18:00 bis 19:00 am gestrigen Abend von vielen Seiten des Bodensees beobachtet. Am Radarbild kann man die Gewitterzelle mitten über dem Bodensee gut erkennen.

Radarbild vom 19.09.2012 18:45, Quelle: Wetter24.de

Eine Kaltfront, die den Alpenraum überquerte, war verantwortlich für die Bildung mehrerer Gewitter:

 Quelle: wetter3.de

 Auch am Satbild kann man die Kaltfront mit den eingelagerten Gewittern erkennen:

Quelle: Sat24.com

Abschließend noch ein Video, das ein Fischer aufgenommen hat:


Mittwoch, 19. September 2012

Buschbrände und Feuer"tornado" in Australien

Bei Buschfeuern in Australien kam es kürzlich zu einem seltenen Naturschauspiel. Nahe der Stadt Alice Springs konnte ein Amateurfilmer einen Feuertornado filmen.
Eigentlich ist die in den Medien benutzte Bezeichnung Tornado in diesem Fall sehr misslich, weil es sich dabei eher um einen Staubteufel handelt. Diese werden in der Fachsprache als Kleintromben bezeichnet. Im Gegensatz zu ihren großen Verwandten den Tornados, oder auch Großtromben gennant, hat ihre Entstehung nichts mit konvektiver Bewölkung zu tun. Durch bodennahe Überhitzung steigen Thermikblasen von der Erdoberfläche auf, welche beim raschen Aufsteigen eine vorhandene schwache Rotation der Luft durch verstärken können. Aufgrund der Drehimpulserhaltung nimmt dabei die Windgeschwindigkeit rasch zu und kann in Extremfällen sogar Orkanstärke erreichen.
Im Falle des kürzlich aufgetretenen "Feuerteufels" fand die bodennahe Überhitzung durch das Buschfeuer statt, welches dann buchstäblich in die Luft gesogen wurde. Ungewöhnlich ist allerdings die lange Dauer des Phänomens - Es war etwa 40 Minuten zu beobachten.

 
Quelle: Reuters


Quelle: YouTube

Donnerstag, 13. September 2012

Überschwemmung in Las Vegas nach Gewittern

Mehr als 44 mm/m² Niederschlag wurden gestern in Las Vegas bei einem Gewitter gemessen. Dies führte in der Stadt, die eigentlich in der Mojave-Wüste liegt zu Überschwemmungen. Im klimatischen Mittel werden pro Jahr normalerweise nur 105 mm/m² erreicht. Dies war aber kein Allzeit-Rekord, denn am 21. August 1957 fielen in der Wüstenstadt 66mm/m².
Schuld daran war eine langgezogene Gewitterlinie, die auch in Kalifornien schäden anrichtete.

 
Foto: John Locher

 
Foto: John Locher

Zum Vorigen Beitrag: Kaltfront mit vorgelagerten Gewittern noch ein Nachtrag:
Ein Studienkollege wies mich darauf hin, dass die Gewitterlinie nicht (nur) durch eine Windkonvergenz gebildet wurde. Da es auch auf der Alpensüdseite Gewitter gab, kann man dort eine Konvergenz als Ursache für die Gewitter ausschließen, da Konvergenzlinien üblicherweise zerfallen beim Überqueren der Alpen. Ein möglicher Grund könnte eine vorgelagerte kleinere Kaltfront gewesen sein.

Mittwoch, 12. September 2012

Kaltfront mit vorgelagerten Gewittern

Gestern Nacht überquerte eine markante Kaltfront Österreich und seine Nachbarstaaten. Im Vorfeld der Kaltfront gab es eine Konvergenzlinie, an der sich einige teils heftige und blitzreiche Gewitter gebildet haben.

Zufällig bin ich im Internet auf dieses Webcambild vom Herzogstand gestoßen:
Quelle: foto-webcam.eu

Hier noch ein Satellitenbild von der gestrigen Nacht:
Quelle: sat24.com

Die Lage der Kaltfront zum selben Zeitpunkt:
Quelle: wetter3.de

Man erkennt dass die Gewitterlinie vor der Kaltfront liegt, bedingt durch die dortige Windkonvergenz.





Abschließend noch ein Webcambild vom selben Ort, aber vom 20.08.2012:
Quelle: foto-webcam.eu

Donnerstag, 6. September 2012

Tief über dem Mittelmeer


In der Westlichen Mittelmeerregion sorgt ein abgetropftes Tief für heftige Niederschläge. In Patrica di Mare südlich von Rom, bei Bastia auf Korsika und im Raum Rimini wurden 100 bis 130 mm/m² Niederschlag gemessen, was für Hochwasser gesorgt hat.

Bei Ghedi in der Lombardei und auf Malta fielen auch 60 bis 70 mm/m². Verstopfte Abflüsse in der Provinz Cesena konnten die Wassermengen nicht aufnehmen, wodurch die Straßen überflutet wurden. Auch Erdrutsche wurden durch die großen Niederschlagsmengen ausgelöst, beispielsweise in den Gemeinden Valmareccia und Valconca wo sie Verkehrswege blockierten.

Es gab auch schwere Gewitter mit Sturmböen, die beispielsweise in der Provinz Ravenna in Norditalien Bäume umknickten, so dass Strom- und Telefonleitungen beschädigt wurden. Weitere Stromausfälle wurden in der Provinz Rimini durch Blitzeinschläge hervorgerufen.

Satellitenbild, Quelle: WetterOnline

Gemessene Niederschlagsmengen bis zum Mittwoch, Quelle: WetterOnline


Die Bildung eines solchen (sub-)tropischen Tiefs über dem Mittelmeer ist äußerst selten. Bereits letztes Jahr im November bildete sich so ein System. Hier der dazugehörige Blogeintrag: Mittelmeer cut off Zyklon.