Dienstag, 13. Dezember 2011

Filmtipp - Tom Loewe "TimeScapes"

Zwar kein Extremwetter, aber definitiv sehenswert! Tom Loewe arbeitet mit Zeitlupen und Zeitraffern, und so entstehen wahre Kunstwerke. Hier zwei Trailer:



TimeScapes 4K from Tom Lowe on Vimeo.

Montag, 5. Dezember 2011

Überflutung in Kenia nach Starkniederschlägen

Am Samstag kam es in Kenia zu Starkniederschlägen, welche Teile des Landes überfluteten. Brücken stürzten ein, Straßen wurden weggeschwemmt, die Ernte wurde zerstört, viele sind nun obdachlos, und zehn Personen kamen in den Fluten ums Leben.
 
Quelle: in2eastafrica.net


Akkumulierter Niederschlag von Freitag 12 UTC bis Samstag 12 UTC (24h):
 
Quelle: weatheronline.co.uk

Samstag, 3. Dezember 2011

Sturm in Kaliforninen

Zu aller erst möchte ich mich für die lange blogeintragfreie Zeit entschuldigen. Ich lag mit Grippe im Bett und konnte nicht allzu lange Zeit vorm PC sitzen.

Die Santa-Ana-Winde verurschten in den vergangenen Tagen Windböen bis zu 220 km/h in Kalifornien. Der Sturm hatte mehrere Bäume ungeworfen, dadurch kam es auch zu Stromausfällen, 345.000 Menschen waren ohne Strom.
Die Santa-Ana-Winde ähneln dem alpinen Föhn. Kalte Luft bewegt sich von Osten her auf die Pazifikküste zu, und wird beim absinken erwärmt und trockener.

 
Quelle: wetteronline.de


 
Quelle: wetteronline.de



Mittwoch, 23. November 2011

Heftige Gewitter in Süditalien

Gestern Abend kam es in Süditalien zu Starkniederschlägen aufgrund relativ ortsfester Gewitterzellen.





Im GFS Modell recht ansehnliche Cape-Werte und Lifted Index örtlich auf -4:
Quelle: wetter3.de

Satbild mit Cloudtop-Temperature, Quelle: CHMI

Dienstag, 22. November 2011

Lagebericht: Atlantische Hurricanesaison / Hurriane Kenneth

Im Nodostpazifik wurde Hurricane Kenneth auf Kategorie 3 Hochgestuft. Das ist ein neuer Rekord, weil Kenneth der spätste jemals aufgezeichnete Major Hurricane im Nordostpazifik ist. Laut NHC könnte er heute noch kurzzeitig auf Kategorie 4 hochgestuft werden, bevor er rapide nachlässt. Ein Landfall wird nicht erwartet, weil die Zugbahn Kenneths Richtung Westen weist. 
Hier das Aktuelle Satbild:

(12 UTC) Quelle: NASA


Ein weitereres Gebiet im Atlantik namens Invest 99L könnte sich zu Subtropensturm Tammy entwickeln in den nächsten 1-2 Tagen. Der Sturm befindet sich derzeit mitten im Atlantik bei Wassertemperaturen von 26° C. Die Wassertemperaturen werden bis morgen auf etwa 24° C abkühlen, was nahe am Limit ist, dass ein Subtropensturm sich überhaupt bilden kann.

Quelle: wunderground.com


 
Quelle: wunderground.com

Waldbrand in Oberbayern

Normalerweise wird in der Gegend um Lenggries in Bayern um diese Zeit schon Ski gefahren, jetzt wütet dort aber einen Waldbrand; MITTEN IM NOVEMBER!!! Es gab dort etwa seit einem Monat keinen Niederschlag mehr, dadurch kommt es zu einer extremen Dürre, bei der das Unterholz sehr leicht brennbar wird. Nach Meinung von Experten ist dies allein aber noch kein ausreichender Grund um den Brand zu erklären, es begünstigt die Umstände nur. Sonntags wurde der Brand zuerst noch vom Boden aus bekämpft, weil die Löschhubschrauber wegen des dichten Nebels in München nicht starten konnten. Über Nacht wuchs die brennende Fläche dann auf ca. 16 Hektar an. Mittlerweile sind vier Hubschrauber der Polizei und Bundeswehr mit Löscharbeiten beschäftigt. Bisweilen sollten alle offenen Feuerstellen bereits gelöscht sein, die Wärmebildkameras zeigen aber noch diverse Glutnester, um die sich die Feuerwehr noch kümmern muss.
Laut Meteorologe Bernhard Mühr vom KIT hat das Feuer keinen natürlichen Ursprung, trotz der Dürre ist es sehr unwahrscheinlich, dass die Sonne es schafft bei Temperaturen von etwa 10° Celsius ein Feuer zu entfachen. Eine Theorie wäre, dass eine weggeworfene Zigarette den Brand ausgelöst haben könnte. Diese Möglichkeit wird aber auch als eher unwahrscheinlich erachtet, weil das brennende Gebiet sehr unwegsam und schwer zugänglich ist. Es herrscht also noch Ratlosigkeit über die Brandursache.



Waldbrandgefahrindex des DWD

Montag, 21. November 2011

Extreme Kälte in Alaska und Kanada

Ein Kaltluftvorstoß über Alaska und dem westlichen Kanada sorgt für Rekordkälte in eben diesen Regionen. So kalt war es in einigen Regionen Alaskas seit Jahrzehnten nicht mehr, örtlich gab es sogar neue Temperatur-Minusrekorde. Beispielsweise hat die Station am Flughafen von Fort Yukon -42°C gemessen.

 
Quelle: WetterOnline.de


Hier mit dem roten Pfeil markiert: der Kaltluftvorstoß auf der 850 hPa Karte:
Quelle: wetter3.de

Samstag, 19. November 2011

Trockenperiode in Mitteleuropa

Die anhaltende Trockenperiode scheint kein Ende zu nehmen. Erst gegen Mitte nächster Woche könnte sich ein Tiefdruckgebiet von Osten her in das Hochdruckgebiet schieben. Niederschläge werden sowohl von Betreibern der Wintersportgebiete und Landwirten sehnlichst erwartet. Skigebiete werden derzeit kräftig beschneit, denn Ischgl wird am 25. November seine Pforten für die Wintersportfreunde öffnen und Obergurgl-Hochgurgl tat dies schon dieses Wochenende. Die Landwirtschaft hofft auf Niederschlag, denn der Boden muss vor dem Frost noch genügend Wasser speichern, um im Frühjahr wieder fruchtbar zu sein. Auf der Donau sind aufgrund von Niedrigwasser bereits zwei Schiffe aufgelaufen.

Quelle: Reto Stauffer

Mittwoch, 16. November 2011

Schwerewellen über dem Pazifik

Eindrucksvolle Bilder gibt der Satloop vom Montag her: Schwerewellen bei einem Tiefdruckgebiet westlich von Mexiko.

Quelle: CIMMSS Satellite Blog (Animation hier)

Verantwortlich für solche Schwerewellen sind oft Inversionen:

Starke Niederschläge auf den Philippinen

Gestern kam es auf den Philippinen zu starken Niederschlägen. Verantwortlich dafür waren einige Schauer- und Gewitterzellen.
Hier einige Niederschlagsmesswerte (24h Niederschläge bis Mittwoch 0 UTC):

  • Casiguran (4 m)         140.0 mm
  • Aparri (3 m)                90.0 mm
  • Calapan (41 m)           74.0 mm
  • Cabanatuan (32 m)    51.0 mm
  • Cuyo (4 m)                  51.0 mm
  • Legaspi (17 m)           45.0 mm

Quelle: WeatherOnline.co.uk

Quelle: wetter3.de

Montag, 14. November 2011

Niedrigwasser in vielen Flüssen

Durch das anhaltende Hochdruckwetter in Mitteleuropa führen viele Flüsse Niedrigwasser. Dies ist mittlerweile derart ausgeprägt, dass sogar schon die Schifffahrt beeinträchtigt wird. In Koblenz fehlen nur noch 34 cm dann wäre der Allzeitrekord des niedrigsten Wasserstandes erreicht. Besserung der Lage ist derzeit noch nicht in Sicht, da der Hochdruckeinfluss über Mitteleuropa weiterhin vorherschen wird, und die Pegel somit weiter fallen werden.
Anders als bei Hochwasser gibt es für die Binnenschifffahrt keine fixen Grenzwerte, ab welchen Pegelständen nicht mehr gefahren werden darf. Somit müssen die Schiffer selbst abschätzen, wieviel sie die Schiffe beladen, und wann ihnen die Lage zu brenzlig wird und sie befürchten auf Grund zu laufen. Nach Angaben des Bundesverbandes hält sich der finanzielle Verlust derzeit noch in Grenzen.
Auch Flusskraftwerke erzeugen durch das Niedrigwasser viel weniger Strom. Ein Extrembeispiel ist das Kraftwerk am Drachensee bei Furth am Wald (D), welches bis zu 117 Kilowatt Leistung bringen kann, derzeit aber mit 37 bis 40 Kilowatt läuft.
Deutschlands Pegelstände können hier nachgelesen werden: http://www.pegeldeutschland.de/

Quelle: WetterOnline.de

 Quelle: pegeldeutschland.de

Hier noch die aktuelle Vorhersagekarte für Freitag, der Hochdruckeinfluss bleibt bestehen:
Quelle: Reto Stauffer

Mittwoch, 9. November 2011

Schnee im Iran

Heftige Schneefälle gab es von Sonntag bis Dienstag im Iran. Flugverkehr und mehrere Straßen waren lahmgelegt, und Ämter hatten geschlossen.


Dienstag, 8. November 2011

Sturmwarnung in der Beringsee

Die NOAA warnt vor einem massivem Sturmtief in der Beringsee. Sturm- und Blizzardwarnungen wurden von der Scammon Bay bis hoch nach Point Hope ausgegeben. Dies könnte einer der schlimmsten Stürme seit Beginn der Aufzeichnungen werden. Am Mittwoch sinkt der Kerndruck auf bis zu 940 hPa ab (zum Vergleich: solche niedrigen Luftdruckwerte sind typisch bei einem Kategorie 3 Hurricane)

Quelle: weatheronline.co.uk

Mittelmeer Cut-Off-Zyklon

Im Mittelmeer entwickelt sich derzeit ein Cut-Off-Zyklon von "nie dagewesenem Ausmaß". Dies ist das erste tropensturmähnliche Gebilde im Mittelmeer, das Erwähnung im National Hurricane Center findet. Es gab schon öfter ähnliche Cut-Off-Zyklone im Mittelmeer, heuer ist es es schon der zweite. Unbestätigten Meldungen zufolge berät die NOAA sogar schon, das System zu einem Tropischen Sturm heraufzustufen. Ich werde die Lage auf jeden Fall verfolgen, und sobald wie möglich ein Update online stellen!

Satellitenbild

"warmer Kern" erkennbar, Quelle: wetter3.de

Bodenwetterkarte

Windgeschwindigkeit

Erdbeben und Tornados in Oklahoma

Der Bundesstaat Oklahoma wurde am Samstag von einem Erdbeben der Magnitude 5,6 heimgesucht, und es gibt immer noch vereinzelte Nachbeben (letzte Nacht Magnitude 3,3 und 3,4 und potentiell noch weiter Nachbeben heute Nacht möglich). Jetzt schlägt aber auch noch das Wetter zu! Mehere Tornadowarungen sind ausgeben für die Bundesstaaten Oklahoma, Kansas und Texas. Es wurden auch schon Tornados beobachtet Live Ticker auf: hurrikansaison.blogspot.com



Hier einige METAR's aus der Gegend: (wer nicht weiß wie man sie liest: http://www.wetterklima.de/flug/metar/Metarcode.htm)

METAR KTIK 040010Z RMK TORNADO 13SW MOV NE. LARGE TORNADO ON THE GROUND TAKE COVER IMMEDIATELY.
METAR KTIK 040043Z COR RMK TORNADO 1W MOV NE. EVACUATING STATION
METAR KTIK 040119Z RMK TORNADO MOVD NE
und noch einer, der die Qualität automatischer Stationen (ASOS) verdeutlicht: ;)

SPECI KFTY 251109Z 32003KT 2 1/2SM -RA BR SCT003 SCT013 OVC044 16/16 A3004 RMK AO2 THE ASOS IS A STUPID PIECE OF SH*T P0004
Im Sounding der Station Norman ist CAPE und Windshear zu erkennen




Erdbeben vom Samstag Östlich von Oklahoma City

Radarbild

Montag, 7. November 2011

Superzelle über Korsika ausgelöst, Zugrichtung: Ligurien

Erneut wird Ligurien von starken Niederschlägen getroffen. Vor kurzem bildete Sich eine Superzelle über Korsika, die nun Richtung Ligurien zieht. Diese könnte unter Umständen auch Genua treffen. Den Menschen in dieser Region bleibt wohl nichts erspart.....

 Satbild der Zelle

Blitzortung
(Hier über den Balearen ein interessantes System, als kleinen Vorgeschmack auf meinen nächsten Blogeintrag)



Edit: So hats dann ausgesehen:

Freitag, 4. November 2011

Föhn in Innsbruck

Hier noch ein paar schöne Lentikulariswolken (Föhnfische), die von meinem Balkon aus zu sehen waren in der Abenddämmerung:
(Nein, das Bild wurde nicht bearbeitet, meine Kamera ist so ;)

Hier der Stationsverlauf von gestern und heute auf der Uni:
Gut erkennbar ist auch, wie kurzzeitig sogenannter Rotorföhn eingesetzt hat, und die Windrichtung damit auf Nord drehte.

Noch ein kurzer Exkurs wie Rotorföhn zu Stande kommt: 
Rotoren sind kleine Wirbel von nur wenigen hundert metern Durchmesser, die entstehen wenn Luft auf ein Hindernis prallt, und dort abgelenkt werden. Im Falle der Nordkette weicht die Föhnluft, wenn sie seicht genug ist und nicht über Kammniveau steigt, also manchmal nach unten aus, und fließt den Hang herab. 
 Bild: Schematische Darstellung des Föhn, Quelle: Felix Welzenbach

Auf obigem Bild sind die Grundlagen von Föhn generell sehr schön erkennbar. Im Luv der Alpen (oder auch jder anderen Gebirgskette) befindet sich ein "Kaltluftsee" und darüber starke Anströmung. Im Lee hingegen ist die Luftmasse wärmer, also bildet sich durch Temperaturunterschied und der starken Anströmung ein Druckgradient. Dies alles führt zum Absinken der Luft im Lee des Gebirges => Föhn.
Am heutigen (bilderbuchartigen) Beispiel auch gut an den Wetterkarten zu erkennen:

Temperarurunterschied zwischen Nord und Süd, Quelle: wetter24.de

Druckgradient entlang des gesamten Alpenbogens, Quelle: wetter24.de

Erneute Starkniederschläge in Italien erwartet

Die Unwetterzentrale warnt vor sehr ergiebigen Starkniederschlägen an der Alpensüdseite. Auch die Region Ligurien, die zuletzt am 25. Oktober von mehreren fast ortsfesten Gewitterzellen heimgesucht wird, wird wieder betroffen sein.
Quelle: allarmi.meteo-allerta.it

Schuld daran hat ein massiver Trog vor der Küste Europas:
Bild: Geopotential und Isotachen auf 300hPa, Quelle: Reto Stauffer

Die Südliche Anströmung sorgt für eine Südstaulage an der Alpensüdseite und Föhn in den Alpentälern und an der Alpennordseite.
Hier die 12-stündlichen Niederschlagssummen bis heute Morgen um 6 UTC:
Quelle: wetterzentrale.de

Die gestrige Spitzenböe an der Universität Innsbruck betrug 80 km/h. Heute werden sowohl Föhnböen als auch Niederschläge an der Alpensüdseite jedoch noch größer werden, weil gestern die Anströmung auf die Alpen noch eher Südwestlich war, und sie heute Nacht komplett auf Süd gedreht hat.